Friedhöfe
Symbole
auf dem Friedhof
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Ein
gut gepflegter Friedhof erinnert an einen Garten, gestaltet mit Blumen und
Grabsteinen. Die
Entstehung der Friedhöfe wie wir sie heute kennen, begann erst vor ca. 200 Jahren. Nur wenige
Menschen hatten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine eigene Grabstätte
oder ein eigenes, gekennzeichnetes Grab. Ursprünglich war der Ort der
Bestattung der Kirchhof – ein Stück Wiese um oder neben der Kirche –
symbolisch für die Paradieswiese. Zwischen den Gräbern standen Obstbäume, deren Ertrag
dem Pastor, dem Messner oder dem Totengräber zugute kamen. Die Obstbäume
symbolisierten den Lebensrhythmus mit Blüte, Ernte, Winterruhe. Zu Beginn des
19. Jahrhunderts entstanden die ersten Friedhöfe mit gartenkünstlerischer
Gestaltung, Parkfriedhöfe. Die Gräber wurden in die Gartenlandschaft
eingebettet. Gehölze boten Schutz gegen Wind und symbolisierten den
religiösen Gesamteindruck. |
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Bäume als Symbolpflanzen gehörten schon in der
Antike zur Ausstattung der Grabgärten. An griechischen Gräbern wuchsen
Platanen und Zypressen, die zum Verweilen im Schatten einluden. Bei
den Germanen galten Bäume als Sitz des Göttlichen und auch die Kelten
verehrten bestimmte Bäume wie mystische Wesen. Das Christentum übernahm den
Brauch und so entstanden Orte wie Marialinden oder Mariabuchen. Zur Abwehr
gegen bösen Zauber nutzten die Kelten die Eiben. Immergrüne
Bäume wie Tanne, Thuja, Zypresse und
Buchs gelten als Symbol des ewigen Lebens. Trauerbäume wegen ihrer hängenden
Äste sind Espe, Birke, Ulme und Trauerweide. Die geteilten
Blätter des Ginkgo symbolisieren Zuwendung und Miteinander über den Tod
hinaus. Der
sich festklammernde Efeu ist ein altes Symbol der Treue. Auf dem Friedhof steht
der immergrüne Efeu für Unsterblichkeit und ewiges Leben. Grüne
Blätter symbolisieren Wachstum und
Erneuerung, aber auch Wohlstand. Bestimmte Blätter haben einen speziellen
Symbolgehalt, z.B. Weinblätter, die Fruchtbarkeit versinnbildlichen. Im
Christentum stehen das dreiblättrige Kleeblatt für die Dreifaltigkeit und das vierblättrige für die vier
Evangelien. Die abgeschnittene Rose
birgt eine Ähnlichkeit zum Leben in sich: Sie soll geschlossen sein, damit
sie beim Beschenkten aufblühen und verwelken kann. Eine Rose zu überreichen,
auf das Grab zu legen oder im Gedicht zu besingen, verlangt eine würdige
Geste wie sie keiner anderen blühenden Pflanze zusteht. Die heidnische
Bedeutung wurde von den Kirchenvätern aufgenommen und christlich ausgedeutet.
Die Dornen weisen auf den Dornenkranz des Jesus Christus hin, fünf rote
Blütenblätter auf seine Wunden am Kreuz. Die Blütenblätter weißer Rosen
symbolisierten im Mittelalter die Reinheit Marias, der Mutter Jesu. |
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A Ω |
Alpha und Omega, der erste und der letzte
Buchstabe des griechischen Alphabets, als Zeichen für "Christus als
Wort". |
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Die betenden Hände: Bekannt durch
Albrecht Dürers Darstellung seiner eigenen Hände mit besonderer Aura
und Ausstrahlung. Als Motiv häufiger Bestandteil religiöser Kunstwerke,
jedoch in jeweils unterschiedlichen Formen und Bedeutungen. Sie gelten als
Symbol gelebter Frömmigkeit. |
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Der Brunnen am Grab symbolisiert das Wasser des Lebens, die
Unerschöpflichkeit und auch die christliche Taufe. Er steht für Läuterung und
Reinigung. |
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Christusmonogramm (PAX): Wiedergabe des Namens Christus mit seinen griechischen
Anfangsbuchstaben X (Chi) und P (Rho). Das X steht dabei auch für das
Andreaskreuz. |
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Engel - Sinnbild der Wegbegleitung. Die Flügel des Engels
erinnern an den griechischen Götterboten Hermes. |
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Der Fisch – Geheimzeichen der frühen, verfolgten Christen in Rom. |
I H S |
I.H.S. - griechische Buchstaben: Iota, Chi
und Sigma stehen für Iesos Christos Soter, deutsch: Jesus
Christus, Retter |
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I N R I - die lateinischen Initialen den
gekreuzigten Jesus. Ursprünglich aus dem Griechischen für: "Jesus, der
Nazaräer, der König der Juden", später im Lateinischen "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum" (Jesus, der Nazarener, der
König der Juden). |
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Die brennende Kerze (das Ewige Licht) auf dem Grab – besonders in
katholischen Gegenden - ist ein
Symbol für Hoffnung angesichts der Finsternis des Tod. |
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Der Kranz: Die
geschlossene Kreisform symbolisiert Kraft und Unendlichkeit. Er ist Ausdruck,
dass das Leben mit dem Tod nicht zu Ende ist, Trost für die Hinterbliebenen
und Zeichen weiterer Verbundenheit, aber auch ein Symbol des ewigen nicht
endenden Bundes, die den Toten schützt und Unheil abwehrt. |
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Kreuz – Herz – Anker : Symbol von
Glaube - Liebe - Hoffnung. |
† |
Das Kreuz: Horizontale und Vertikale Linie schneiden sich und
ergeben einen Schnittpunkt. Man vermutet allgemein in der Darstellung von
vier miteinander verbundenen, sich gegenüber liegenden Kardinalpunkten eine
religiöse Weltformel. Die vertikale Linie gilt als himmlisch-göttliche,
während die horizontale die erdgebundene ist. Das leere Kreuz ist das Symbol für die
Hoffnung auf Auferstehung. Das Symbol mit dem an einem Kreuz hängenden
Jesus nennt man Kruzifix. |
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Das Pentagramm symbolisiert die Gestalt des Menschen mit ausgestreckten
Armen und Beinen und ist so ein Symbol für den Menschen, der nach alter
Vorstellung aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde besteht –
hinzu kommt als Besonderheit des Menschen das fünfte Element: der Geist! |
R.I.P. |
R.I.P. – Rest in peace (engl.) – Riposi
in Pace (ital.) - Requiescat in pace (lat.) = Ruhe in Frieden |
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Die Taube symbolisiert im christlichen Glauben den heiligen Geist. |
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Der Totenkopf war stets das Symbol der Vergänglichkeit. |
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Der Vogel symbolisiert den freien Geist, der den Körper verlässt.
Die Hinterbliebenen drücken so ihre Hoffnung auf ein Weiterleben der Seele an
einem anderen Ort aus. |
Kauck 2009 |
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