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Charlie

 

11.04.2011 – 25.05.2012

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Mein lieber Charlie, unser Specki,

 

du bist zu uns gekommen nachdem deine beiden Brüder Wilson und Julius schon bei uns waren. Du warst auch schon mindestens 1 Jahr alt. Das Mädel aus Offenbach war nun schwanger und wollte dich auch nicht mehr haben, obwohl du ja ihr “Ziehkind” warst und sie dich angeblich mit der Flasche groß gezogen hat. Warum sie dich dann allerdings in einem kleinen, dreckigen Raum im schmutzigen Käfig, völlig verwahrlost hat sitzen lassen und nur selten nach dir gesehen hat – kann ich nicht verstehen!

 

Als der Anruf kam, war es mir schon klar. Ich habe es damals schon gesagt, als wir deine Brüder mitgenommen haben – sollen wir dich auch mitnehmen. Nein, dich wollte sie behalten du wärst ihr Liebling! Nun ja, wie man seinen Liebling dann zwei Wochen später einfach so hergeben kann ist mir unerklärlich! Ich bin sofort losgefahren, nicht das sie es sich wieder anders überlegt und habe dich sofort eingepackt!

Sie hatte mir noch dein Haus, Napf und Spielzeug mitgeben, was anfangs gut für dich war. Du warst sehr scheu gewesen und hast nur sehr langsam Vertrauen fassen können. Deine beiden Brüder lebten zu der Zeit auch noch bei mir und ihr habt euch überhaupt nicht verstanden. Ihr habt euch schon durch den Käfig angekeift. Also bliebst du erst mal alleine sitzen. Was dir eigentlich auch ganz gut gefallen hat. Du hattest irgendwann den Namen “Specki” angenommen, weil du immer dicker wurdest – aber auch immer aufgeweckter. Hast dein Haus rumgeschmissen und wenn man dich angepustet hat bist du fast verrückt geworden – so einen Spaß hattest du dabei gehabt dem Wind nachzujagen.

 

Deine Brüder sind nach und nach von uns gegangen und wir haben 4 junge Männlein bekommen. Loki und Wotan waren auch noch nicht so alt, als ich es nach dem Käfig putzen probiert habe. Ich habe dich gebadet, damit du nicht mehr so nach Mann gerochen hast und habe dich zu den andern in den Käfig gesetzt. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen wie du dein Dasein immer allein verbracht hast. Das konnte nicht gut für dich sein und dir nicht gefallen! Nach dem Baden warst du so gestresst und genervt, das dein Fell nass war, dass es dir ganz egal war im welchem Käfig du gelandet bist. Die Kleinen haben sich über einen neuen Kollegen gefreut und ehe du dich versehen konntest – gehörtest du zu ihrer Mitte und sie sind freudig um dich rumgetanzt. Von nun an musstest du sie also gern haben! Dein Spielzeug, Napf und Haus hast du nun endlich zurück gelassen und nach 1,5 Jahren Allein-Sein warst du nun zum ersten Mal in einem richtigen Rudel!

 

Du hattest ein schönes, langes Leben bei uns. Mit der Zeit hat deine Bandscheibe nicht mehr so mitgespielt und deine Hinterbeine waren gelähmt, doch du hast dich überall hingeschafft wohin du wolltest. Du warst bis zum letzten Tag sehr fit gewesen. Hast dir immer wie alle anderen deinen Drop abgeholt und hast mit ihnen in der Hängematte geschlafen.

 

Als wir eine Nacht nicht da waren, hattest du dich still und heimlich abgemacht. Ich weiß nicht was in dieser Nacht passiert ist, doch du hast dich in eine Ecke verkrochen und bist ohne Schmerzen einfach eingeschlafen. Zu dir gelegt hat sich dann unser 1-jähriger Loki, der kerngesund war. Ich weiß nicht was geschehen ist, aber ich weiß, dass ihr beiden nicht allein gestorben seid – ihr wart zusammen auch wenn wir nicht da waren. Ein kleiner Trost für uns und auch für dich, der immer allein war!

Du bist nun über die Regenbogenbrücke gegangen und schaust sicher ab und an mal nach uns. Du warst ein sehr schöner Charakter und sehr lieb! Wir vermissen dich sehr! Grüße meinen Loki!

 

In Liebe

Mama & Babba