Alfred,
ein junger Wissenschaftler, befindet sich als Assistent eines
kauzigen Professors auf einer Forschungsreise durch
Transsilvanien. Sein Professor, ein quirliger alter Herr namens Abronsius, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Existenz
von Vampiren zu beweisen und die Menschheit von ihnen zu
befreien. Auf der Suche nach dem Schloss des Vampirgrafen von
Krolock verirren sich die beiden in der tiefverschneiten Wildnis.
Halberfroren erreichen sie endlich ein einsames Bauerndorf und
stolpern in ein Wirtshaus. Dort singen die Bauern und Holzfäller
ein Hohelied auf den KNOBLAUCH, was Professor Abronsius vermuten
lässt, seinem Ziel endlich ganz nah zu sein. Die Dorfbewohner
streiten allerdings ab, dass ein solches Schloss existiert. Neben
dem Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt Chagal die Reisenden
führt, befindet sich ein Bad, in dem Sarah, die schöne Tochter
des Wirts, planscht. Für Alfred ist es Liebe auf den ersten
Blick, und auch Sarah gefällt der junge Mann, der so ganz anders
ist als die Bauernburschen des Dorfes.
Wie
die meisten Väter schöner Töchter, fürchtet Chagal um die
Unschuld seiner Sarah. Vorsichtshalber vernagelt er ihre
Zimmertür mit Brettern (EINE SCHÖNE TOCHTER IST EIN SEGEN).
Während Sarah und Alfred voneinander träumen (NIE GESEH'N),
schleicht Chagal durch das dunkle Wirtshaus zu seiner Magd Magda,
mit der er ein Verhältnis hat. Rebecca, Chagals resolute Gattin,
merkt, dass ihr Mann sich aus dem Ehebett geschlichen hat. Sie
bewaffnet sich mit einer Salami und geht ihm nach. Aus Versehen
schlägt sie jedoch den Professor nieder.
Als
endlich alle schlafen, fällt ein drohender Schatten über das
Wirtshaus. Graf von Krolock macht klar, dass er sein Auge auf
Sarah geworfen hat (GOTT IST TOT).
Professor
Abronsius versucht anderntags heraus zu finden, was die
Wirtsleute von den Vampiren wissen. Doch seine Nachforschungen
stoßen auf Schweigen. Als ein Buckliger auftaucht, um Kerzen zu
holen, und alle gleich nervös werden, ist sich Abronsius sicher,
dass es sich bei dem Krüppel um den Diener des Vampirgrafen
handelt. Er ist entschlossen, die ganze WAHRHEIT heraus zu
finden.
Zwischen
Alfred und Sarah entwickelt sich ein heftiger Flirt. Sarah ist
allerdings vor allem daran gelegen, das Badezimmer benutzen zu
dürfen, da sie leidenschaftlich gern badet. Alfred beobachtet
sie dabei durchs Schlüsselloch und wird Zeuge, wie Graf von
Krolock durch eine Dachluke kommt und Sarah zum Jährlichen
Mitternachtsball in sein Schloss einlädt (EINLADUNG ZUM BALL).
Alfred schlägt Alarm, doch als Abronsius und Chagal herbeigeeilt
kommen, ist der Vampirgraf verschwunden.
Später
singt Alfred ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster
(DRAUSSEN IST FREIHEIT). Sarah hat ihr Zimmer aber längst
verlassen, um ein Geschenk des Grafen zu holen, das der Bucklige
im verschneiten Garten hinterlegt hat. Als Alfred sie entdeckt,
glaubt, er, sie sei seinetwegen heruntergekommen. Sie schickt
Alfred unter einem Vorwand ins Haus zurück und öffnet das
Geschenkbündel. Darin sind ein Paar rote Stiefel. Sarah zieht
sie an und träumt davon, der umschwärmte Mittelpunkt des
Mitternachtsballs zu sein (DIE ROTEN STIEFEL).
Bevor
Alfred zurückkommt, läuft Sarah davon. Sie will ins Schloss.
Von Alfreds Geschrei aufgeweckt, stürzt Chagal aus dem Haus. Er
eilt seiner Tochter hinterher und lässt seine verzweifelte
Rebecca zurück.
Am
nächten Tag bringen Holzfäller die steifgefrorene Leiche
Chagals in die Wirtsstube. Professor Abronsius stellt
fachmännisch fest, dass der Wirt von Vampiren ausgesaugt wurde.
Er schlägt vor, dem Toten das Herz zu durchpfählen, damit
dieser nicht selbst zum Untoten wird. Doch Rebecca verhindert
dies und jagt die Vampirforscher davon. In der Nacht kommt Magda
aus ihrem Zimmer, um Chagal zu betrachten, den der Tod so
gründlich verändert hat (TOT ZU SEIN IST KOMISCH). Als sie sich
abwendet, erwacht die Leiche zum Leben. Chagal packt seine Magd
und beißt sie in den Hals. Dann legt er die leblose Magda unter
das Tuch, das zuvor ihn bedeckt hat. Erhat gerade noch Zeit, sich
unterm Tisch zu verstecken, bevor Abronsius und Alfred
zurückkommen. Sie schicken sich an, das Herz der unter em Tuch
ruhenden Leiche zu durchbohren. Im letzten Moment merken sie, was
geschehen ist. Sie finden und überwältigen Chagal. Dieser
bittet um Gnade und verspricht, die Fremden zum Schloss zu
führen, wenn sie ihn verschonen. Sogleich brechen sie auf.
Unterwegs macht sich Chagal zwar davon, aber Alfred und Professor
Abronsius finden das Schloss. Sie sind gerade dabei das
prächtige Portal zu betrachten, als Graf von Krolock erscheint.
Er heißt die Fremden willkommen und lädt sie ein, seine Gäste
zu sein, was Abronsius zu Alfreds Entsetzen annimmt. Auch der
Sohn des Grafen, der schwule Herbert, erscheint zur Begrüßung.
Er ist hocherfreut, in Alfred einen Gespielen gefunden zu haben.
Von
Krolock sorgt dafür, dass er mit Alfred unter vier Augen
sprechen kann, und versucht, ihn Abronsius abspenstig zu machen.
Er nennt den Professor einen alten Narren, der keine Ahnung von
den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred
hat. Stattdessen bietet von Krolock sich selbst als väterlichen
Freund an (FINALE 1). Er deutet an, dass er Alfred zu Sarah
führen kann...
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Sarah befindet sich tatsächlich im Schloss. ruhelos wandert sie
durch die Halle, wo ihr der Graf begegnet (TOTALE FINSTERNIS). Doch der Fürst
der Vampire hebt sich den ersehnten Biss in die Kehle des Mädchens für
den großen Ball auf, der für die folgende Nacht angesetzt ist.
Alfred
hat einen grässlichen Alptraum (CARPE NOCTEM). Doch er erwacht mit dem
festen Vorsatz, Sarah zu retten. Bevor er nach ihr suchen kann, muss er
den Professor in die Gruft des Schlosses begleiten. Dort entdecken die
beiden die Katafalke dews Grafen und seines Sohnes. Beim Abstieg in die
Krypta bleibt der Professor am Geländer hängen und kann sichn nicht mehr
befreien. Alfred, der schon unten ist, erhält den Befehl, die Särge zu
öffnen und Pflöcke durch die Herzen der Vampire zu treiben. Er erweist
sich jedoch als gänzlich ungeeignet für diese Aufgabe. Nachdem Alfred
unverrichteter Dinge wieder nach oben geklettert ist, befreit er den
Professor. Auf der Suche nach einem besseren Weg in die Krypta kommen die
beiden durch die Schlossbibliothek. Abronsius sieht die hier gesammelten Bücherschätze
und vergisst darüber die Vampirjagd.
Da
hört Alfred den vertrauten Gesang Sarahs. Er geht dem Klang der Stimme
nach und findet Sarah in einem prachtvollen Badezimmer des Schlosses. In
der Wanne sitzend schwärmt sie von der Großzügigkeit des Grafen und hört
gar nicht auf Alfreds Apelle, mit ihm zu fliehen. Schließlich weist sie
Alfred aus dem Badezimmer, weil sie sich anziehen will. Alfred ist
verzweifelt. Seine Liebe zu Sarah jedoch gerät nicht ins Wanken. Im
Gegenteil, er schwört, für sie alles zu tun und zu geben (FÜR SARAH).
Er geht zu Abronsius in die Bibliothek zurück, um ihn um Rat zu bitten.
Doch der Professor ist immer noch so sehr mit den Büchern geschäftigt,
dass ihm nichts Besseres einfällt, als seinem Assistenten zu raten, die
Nase auch in ein Buch zu stecken. Alfred greift aufs Geratewohl ins Regal
und beginnt, in einem "Ratgeber für Verliebte" zu lesen (WENN
LIEBE IN DIR IST). Die darin enthaltenen Ratschläge ermutigen ihn. Und
als er auf einmal wieder Sarahs Stimme zu hören glaubt, geht er zurück
ins Badezimmer. Statt Sarah erwartet ihn dort allerdings Herbert. Umsonst
versucht Alfred, den Annäherungsversuchen des Grafensohnes auszuweichen.
Während dieser ihm zeigt, wie sie auf dem bevorstehenden Ball Walzer
tanzen werden, fällt Alfreds Blick in den Spiegel. Darin siegt er nur
sich selbst, obwohl Herbert neben ihm steht. Als der schwule Vampir schließlich
sein Opfer zu fassen kriegt und sich über ihn stürzt, taucht überraschend
Professor Abronsius auf und schlägt Herbert mit dem Regenschirm in die
Flucht.
Alfred und Abronsius steigen auf den Schlossturm. Plötzlich steht der
Vampirgraf vor ihnen. Er gibt nicht länger vor, ein Bewunderer des
Professors zu sein. Abermals fordert er Alfred auf, sich von Abronsius zu
trennen und ihm zu folgen (HE, HO, PROFESSOR). Dann verschwindet er wieder
in der Nacht. Von den Zinnen auf den Friedhof im inneren Schlosshof
hinabblickend, werden der Professor und sein Assistent Zeuge, wie sich die
Gräber offnen. Die Untoten aus vergangenen Jahrhunderten schieben die
Grabsteine beiseite und lockern ihre steifen Glieder, um in langer
Prozession zum Mitternachtsball ins Schloss zu marschieren (EWIGKEIT).
Als
der Friedhof wieder leer ist, erscheint von Krolock. Gedankenversunken geht er
von Grab zu Grab. Er erinnert sich an die zahlreichen Geliebten, die er als
Vampir getötet hat. Ihm wird das elend seiner Existenz bewusst. Wann immer er
nach dem Glück greift, zerstört er es eben dadurch. Je mehr er seine Gier zu
stillen versucht, desto größer wird sie (DIE UNSTILLBARE GIER).
Inzwischen hat im Festsaal des
Schlosses der Mitternachtsball begonnen. Alfred und Abronsius haben sich als
Vampire verkleidet und unter die Gäste gemischt. Schließlich erscheint von
Krolock und eröffnet das Fest mit der Ankündigung, dass es dieses Jahr ein
reiches Mahl geben wird (TANZSAAL). Dann präsentiert er Sarah. Er tanzt mit ihr
und beißt sie in den Hals (REPRISE: GOTT IST TOT / REPRISE: TOTALE FINSTERNIS).
Beim darauffolgenden Menuett stellt Abronsius fest, dass Sarah trotz des
Blutverlustes noch lebt. Der Versuch, sie zu entführen, scheitert zunächst
daran, dass die Vampire während des Tanzes die drei Sterblichen unter ihnen an
ihren Spiegelbildern erkennen. Schon fordert von Krolock die Vampire auf, sich
auf sie zu stürzen. Da bilden Alfred und Abronsius mit Hilfe zweier Kandelaber
ein Kreuz. Entsetzt weichen die Vampire zurück.
Später
wandern Alfred, Sarah und Abronsius durch die nachtdunkle Winterlandschaft
Transsylvaniens. Entkommen und in Sicherheit machen sie Rast. Während der
Professor sich mit Notizen für sein wissenschaftliches Werk über die
überstandene Expedition beschäftigt, versinken Sarah und Alfred un eine
Umarmung (REPRISE: DRAUSSEN IST FREIHEIT).
Doch was wie ein Happy End aussieht, ist der
Beginn der Weltherrschaft der Vampire (TANZ DER VAMPIRE)...
MICHAEL
KUNZE
( aus
dem Booklet der Doppel-CD )
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