Gedichte

 

>>>> Tier-Gedichte - nicht nur für Ratten 

 

 

Leben, das für mich sinnlos ist, muss deshalb für andere nicht sinnlos sein.
Ich kann für andere da sein und ich werde gebraucht.
Weil mein Leben für andere wichtig ist, wird es jetzt auch für mich wichtig.
Wogegen, als es bisher nur für mich allein wichtig war, es dadurch immer schaler, leerer und unwichtiger geworden ist.

<Helmut Gollwitzer>

 

Was soll ich sagen, ich hab nicht nachgedacht.
In dem Moment war nur die Wut,
ich war so in Rage, war so aufgebracht
drohte zu ertrinken in dieser Flut.

Nur ein Moment, und es ist nicht mehr, wie es war
es gibt kein erwachen, keinen Morgen, keinen neuen Tag.

Was soll ich sagen? Es tut mir leid...

Was soll ich sagen, ich hab die Worte nicht
ich bin mir genauso fremd wie dir
ich verlor den Halt, verlor fast das Gelichgewicht,
denn was mich hielt, das waren WIR.

Ich wünscht ich hätt geträumt, es ist gar nichts geschehn,
ich wünscht ich könnt dir so wie früher in die Augen sehn.

Was soll ich sagen?... Es ist geschehn.

 

Wenn ich malen könnte, dann würde ich meine Träume malen, wenn das die einzige Möglichkeit wäre, dich bei mir zu haben. Und wir wären dann zusammen, so wie früher. Und alle könnten es sehen. Für dieses Bild würde ich mir einen Ort erträumen, wo ich dir begegnen würde, und ich glaube, dass mein Pinsel mich dorthin entführen würde, wenn ich ein Maler wäre und meine Erinnerungen malen könnte. Dann würde ich einen Himmel malen und dann in diesen Himmel steigen und bei dir sein.

 

 

Vergiss es nie: Das du lebst, war keine eigene Idee, 

und das du atmest, kein Entschluss von dir.
Vergiss es nie: Dass du lebst war eines anderen Idee, 

und das du atmest, sein Geschenk an dich.
Vergiss es nie: Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du, 

und niemand lächelt so wie's du's gerade tust.
Vergiss es nie: Niemand sieht den Himmel ganz genau wie du, 

und niemand hat je, was du weißt, gewusst.
Vergiss es nie: Dein Gesicht hat niemand sonst auf dieser Welt, 

und solche Augen hast alleine du.
Vergiss es nie: Du bist reich, egal, ob mit, ob ohne Geld, 

denn du kannst Leben! Niemand lebt wie du!
Vergiss es nie: Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls 

keine Laune der Natur, 

ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.
Du bist du!

 

 

Entlang die dürre Hecke, die Blüten einst geregnet. Geh ich allein, wo er mir so manches mal begegnet. Mein Herz fängt an zu klopfen, wie sonst wenn ich ihn sah. Und weiß doch, niemand, niemand nun wartet meiner da. Sieh, schwarz im Mantel nach meines Liebsten Art. Lehnt einer an den Zweigen und späht hinaus und harrt. Er winkt mir. Blätter tanzen im Nebel um ihn her. Er ist der Tod. Ich komme - umarmst du so wie er?

 

<Kaiserin Elisabeth von Österreich>

Leere Blätter gefüllt mit Schwachsinn. Irrsinn der sich durch das Graphit drückt und den Unsinn bahnt sich auf sein weißes Gefängnis. Wahren Künstlern bleibt nur der geniale Schwachsinn!

 

Im Meer liegen alle Herzen der Welt, die für die Liebe verloren sind 

bis sie wieder geboren werden.

<Amy Foster>

 

Im Donner der Nacht blutet sie aus. Im Donner der Nacht liebe ich sie. Meine Gefühle so rosig und zart...einst.
Doch jetzt, jetzt verlässt auch du mich. Wie all die anderen vor dir. So verlässt auch du mich. Lässt mich allein. Im Donner der Nacht, lässt mich allein.
Zurück auf die Jagd...

 

Wann ist ein Mensch dem Tode näher als in dem Augenblick der höchsten Qual, wenn er sich wünscht zu sterben, um endlich erlöst zu werden - und sich zugleich noch immer an das Leben klammert, trotz aller Qual, trotz aller Furcht und Verzweiflung? Wann sind Leben und Tod näher beisammen als in diesem Augenblick?

<Der Vampyr>

Mein Freund, du hast schlechte Karten. Liegst im Regen. Mit dem Gesicht in der Pfütze. Hast eine Menge Blut verloren. Färbst schon das ganze Wasser ein. Und alles was du von dir gibst, ist ein Röcheln. Ein mieses, unidentifizierbares Röcheln, dringt aus deiner zerfetzten Kehle. Und nun auch noch mein Fuß auf deinem Brustkorb...Glaub mir, mein Freund, du hast wirklich schlechte Karten!

 

 

Niederträchtigkeit kennt viele Masken, doch keine ist so gefährlich 

wie die Maske der Tugend.

<Sleepy Hollow>

 

Ihr nennt mich Menscheinfeind, weil ich die Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie! Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen!

 

Warum muss sich die Anmut neigen
und gar so rasch im Tod vergehn?
Wird sie in einem höheren Reigen
zum Himmelsglanze neu erstehn,
da sie in diesen Erdenbahnen
das Glück, das bemessen war,
erschöpft in seinem selgen Ahnen?
Uns blieb ein Duft von ihrem Haar.

<Grab in Frankfurt>

 

Kehre ein, geh nicht vorüber,
Schau dich um und halte Rast.
Wird dein Sinn auch trüb und trüber,
einmal wirst du auch mein Gast!

 

"Lehrte uns die dunkle Mutter, die dunkle Herrin von uns Sklaven aus freien Willem - Die Lust - Das Verlangen - nach süßem, warmen, zähflüssigem, erlösendem ... Blut!"

 

Kinder der Dunkelheit

Dunkelheit umhüllt uns. In der Stille der Nacht umgibt sie uns und gibt uns das Gefühlt von Geborgenheit. Die Dunkelheit ist unser Schutz und unser Zuhause. Sie ist unser ständiger Gefährte und Verbündeter. In der Dunkelheit werden wir zun Jäger und unsere Gegner zu Gejagten. Ja, wir lieben sie, und sie liebt uns, denn wir sind ihre Kinder, die Kinder der Dunkelheit.

 

Jeder hat seine Zeitmaschine in sich. Die uns zurück bringen sind Erinnerungen und die, die uns vorwärts bringen sind Träume.

 

Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle und streben nach dem Licht, und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.

<Laotse>

 

Erhebe dich aus der Masse!

Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet nud den Morgen vor dem Rest der Welt sieht.

<Oscar Wilde>

 

Banalität

Wenn jeder Genuss fad und unbedeutend geworden, wenn jede Extase ihren Moment nihct zu überdauern vermag, wenn Zeit quälend verstreicht oder unbemerkt dahinschwindet, wenn alles Denken nicht über den Augenblick hinausgeht, wenn Gleiches sich ständig von neuem wiederholt, bis jegliche Bedeutung längst in Vergessenheit geraten. Wenn Liebe gleich bedeutend mit Gewohnheit geworden, wenn Freundschaft in nichtsagende Leere versinkt, wenn sich Einsamkeit ungeachtet jeder Gesellschaft einfristet, wenn kein Traum sich mehr zu träumen zu lohnen scheint, wenn jedes neue Erwachen von Alltäglichkeit kündet, bis nicht einmal mehr Schmerz die Gefühle bewegt.

Dann bleibt nur noch eine Frage unbeantwortet:

Kann man tot sein, ohne zu sterben?

Warum verbreiten die Körper derer, die wir im Leben geliebt hatte, im Tode so großen Schrecken?

<Am Abgrund>

Entlang der dürren Hecke, die Blüten einst geregnet. Geh ich allein, wo er mir so manches Mal begegnet. Mein Herz fängt an zu klopfen, wie sonst wenn ich ihn sah. Und weiß doch, niemand, niemand nun wartet meiner da. Sieh, schwarz in Mantel nach meinen liebsten Art. Lehnt einer an den Zweigen und späht hinaus und harrt. Er winkt mir. Blätter tanzen in Nebel um ihn her. Er ist der Tod. Ich komme - umarmst du so wie er?

Aus dem Grabe werd ich ausgetrieben;
Noch zu suchen das vermisste Gut.
Noch den schon verlorenen Mann zu lieben
und zu saugen seines Herzens Blut.
Ist's um den geschehn
muss nach andern gehn.

<Goethe>

Schmerz ist der Schlüssel. E sist der Tod der aus uns macht was wir sind. Nur wer vollkommene Qual kennenlernt und den Tod berührt hat, kann die Unsterblichkeit erringen.

<Der Vampyr>

If the people we love are stolen from us, the way to have them live on is to never stop loving them.
Buildings burn, and people die, but the real love is forever.

<The Crow>

 

 

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