Bericht über meine Abschlussfahrt in die Toskana mit der Klasse 10d

vom 03.Mai – 10.Mai 2002

Nach 10 Jahren Schule hat man sich doch mal einen kleinen Urlaub verdient, oder nicht? So kam es, dass wir mit unserer Klassenlehrerin Frau Hofmann unsere Abschlussfahrt in die Toscana buchten. Doch leider konnte Frau Hofmann dann doch nicht mitfahren, weil ihre Tochter Konfirmation hatte. Also suchten wir verzweifelt einen Lehrer der mitfährt, auch einen der keine Ahnung hat, wäre uns lieb gewesen. So kam es dann letztendlich auch. Deutschlehrer Herr Goralewski und seine Frau waren bereit für eine Woche auf uns „aufzupassen“.

 

Freitag, 03. Mai 2002

Tja, nun war es endlich soweit. Pünktlich um 23 Uhr standen unsere Klasse in Wächtersbach am Busbahnhof und luden ihre Koffer ein. Jeder der seinen Koffer trug, grummelte für sich „Was man doch für eine Woche alles braucht!“. Meine Eltern brachten mich hin und wir stellten uns einfach erst mal in eine Ecke um dem Drama zuzusehen, wie Nadja K. einlädt! Bis sie ihren Koffer drin hatte, waren auch schon 10 andere Gepäckstücke verstaut. Kaum einer kam da auch mit einer Tasche aus. Wir hatten von unseren Vorgängern und Frau Hofmann schon erzählt bekommen, dass wir Töpfe, Teller und alles drum herum selbst mitbringen sollten.

Nach und nach stiegen dann auch die meisten ein. Einige schweren Herzens, weil sie ihren Freund draußen stehen lassen mussten und andere freudigen Herzens endlich mal eine Woche die Familie nicht zu sehen. Ich war da mehr so ein Mittelding, einerseits *yippie* Familie weg und andererseits meine Klasse eine Woche lang! Saskia Brugger und Natalia Gillich fiel es sehr schwer sich von ihren Kerlen zu trennen.

Als dann alle im Bus waren und wir auch schon losgefahren waren (Ich hab den Sektkorken von meinen Eltern gehört!) stellte sich dann auch kurz unserer Busfahrer bis Basel vor. Sein Name war Ferdi und irgendwie eine seltsame Gestalt. Wer den Film „Das Experiment“ gesehen hat, kennt Berus. Berus ist ein stilles Wasser. In ihm steckt ein aggressives Potential, das man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Ferdi - ein ganz schnieke gekleideter Typ, mit längeren grauen Haaren, der einem unheimlich ist, kommt Berus sehr nahe. Im Sprechen immer einen Tick langsamer als andere und wenn er die Lautstärke des Radios aufdrehen soll, ist sie meist nicht lauter als vorher. Aber das soll mir ja alles egal sein, solange er mich nur heil in die Toscana bringt.

Unsere Jungs die ja eh nicht ganz normal sein können, hören auf der Hinfahrt von 23-02 Uhr auf voller Lautstärke ein und das selbe Lied „Like a prayer“ von Mad’house. Die meisten haben halt versucht aus dieser Situation das beste zu machen und einfach geschlafen. Andere haben sich beim Kartenspielen „Metzgern“ lassen oder einfach unterhalten. Ich war mal wieder etwas anders, ich hab einfach in der Ecke gesessen und Musik (MEINE Musik) gehört. Gegen 0:50 Uhr haben wir auch den ersten Rastplatz in Bruchsal angefahren und dort für 15min. Pause gemacht. Gegen 3 Uhr steigerte sich die Lautstärke von Marlon Blatz’ Anlage noch einmal und der ganze hintere Bus grölte schief und krumm bei ihren Lieblingsliedern mit! *Horror*

Die zweite Rast hatten wir in Bad Bellingen gemacht, das ist ca. 20 min. von Basel entfernt. Dort tankten wir dann auch. Florian Metzler und Deniz Emre spielten in den 20min. Pause Fußball und schossen die feinsten Damen in Röcken ab. Ein Schauspiel ihnen zuzusehen. In Basel wechselten wir dann auch erst mal den Busfahrer, das hat aber irgendwie kaum jemand mitbekommen, weil fast alle außer mir irgendwie geschlafen haben. Peter Ashman begrüßte uns kurz und fuhr auch gleich weiter. Oh Mann! An den Fahrstiel mussten wir uns erst gewöhnen. Ferdi immer schön vorsichtig und kaum ruckeln und nun Peter. „Ein Schlagloch? Ach ja, da war eins!“ Mit ihm hatte Frau Hofmann ausgemacht, dass er die ganze Woche über bei uns bleibt und uns in die Städte fährt.

Doch irgendwie war das Glück an diesem Tag überhaupt nicht auf unserer Seite. Von 7:37 Uhr bis 10:10 Uhr standen wir in Buochs (Alpen) auf einer Raststätte und warteten darauf, dass der San Gotthard Tunnel wieder aufgemacht wird. Gerade als wir schon die Schilder sahen „San Gotthard 2km“, kam der Radiodurchspruch, der Tunnel sei gesperrt wegen Schlammschwemmungen. Eigentlich hatten wir noch großes Glück gehabt, dass wir nicht im Tunnel standen. Unser Bus wendete dann und wir fuhren an die Raststätte Buochs und verbrachten dort unsere 4 Stunden. Herr Goralewski fragte uns dann ernsthaft nach 3 Stunden was wir machen wollen. 1. Über Frankreich (Lausanne) fahren 2. weiter Warten 3. Heimfahren. Die meisten waren für Frankreich, aber doch auch ziemlich viele für heimfahren. Zu meinem Erstaunen, denn erst „Oh, wir wollen unbedingt in die Toscana.“ Und jetzt?! Nach 3 ½ Stunden waren wir gerade auf dem Weg nach Frankreich zu fahren, da kam wieder der Radiodurchspruch, San Gotthard sei wieder frei. Nun sind wir wieder umgekehrt und weitergefahren.

Peter hat immer mal nebenbei unsere geografischen Kenntnisse geprüft – umsonst. Ein Jahr zuvor hatten wir „Wilhelm Tell“ von Schiller gelesen und Tell ist ja am Vierwaldstädtersee immer gewesen. Nun, jetzt wurden wir auf die Probe gestellt. „Nun das ist ja eine Studienfahrt. Wie heißt denn dieser See?“ Klasse: „Bodensee“, „See“, „Meer“ „Chiemsee“....  Peter: „Neee, der Vierwaldstädtersee. Und wer hat hier gespielt? Wilhelm Tell! Und von wem war’s? Schiller! Ei ei ei ei ei!“ Nicht mal vom Schildablesen konnten wir’s! *peinlich*

Um 11:45 Uhr hatten wir dann auch schon die Grenze nach Italien überquert und machten unsere 5. Rast am Autogrill hinter Mailand. Dort hab ich dann auch für die Woche das letzte Mal bei meiner Mutter angerufen und bescheid gegeben, dass ich noch lebe.

Die nächsten 4 Stunden gingen (für mich) ziemlich schnell rum. Um 16:30 Uhr waren wir dann auch schon dort wo wir sein sollten. Peter hat uns dann angeboten schon mal kurz einen Blick auf Pisa zu werfen, weil so schönes helles Wetter war und wir sind an der Autobahn direkt an Pisa vorbeigefahren. Von dort aus, konnte man auch schon den Turm und das Baptisterium sehen.

Von dort aus war es auch dann nicht mehr weit nach Cecina Mare, unserem Ziel. Gegen 17:00 Uhr standen wir schon auf einem Schotterweg, der uns zu unseren Bungalows führen sollte. Peter verteilte dann uns noch unsere „Wohnungs“-Schlüssel. Wir (Manuela Junker, Alegra Waitz, Marlene Schönberg und ich) hatten das Bungalow 25. Wir mussten einen ca. 500m langen Schotterweg entlang laufen und dann noch mal 100m nach links in einen kleineren Weg einbiegen. Wir lagen ziemlich mittig von allem. Ich weiß ja nicht ob es so geplant war das die „braven Mädels“, wie GoGo (Godehard Goralewski) meinte, zwischen den Lehrern wohnen sollten. Rechts von uns schlief unser lieber Peter und links GoGo und seine Frau. Tolle Auswahl!

Für den Rest des Abends hatten wir auch nichts mehr vorgesehen gehabt, wir packten unsere Sachen aus, bezogen unsere Klappergestelle von Betten und kochten uns Pilzsoße und ein paar Nudeln! Irgendwie hatte Manu viel zu viel Wasser dazugeben, sodass wir die Soße, dann noch als Suppe essen konnten. War doch schon mal ein guter Anfang fürs kochen, oder nicht?

Herr Goralewski ist dann noch mal durch die Zimmer gegangen um zu sehen, wer wo wohnt und ob alles in Ordnung ist. Genauso Peter, der war aber nicht wie bei den anderen 1-2min. da, nein, der hatte sich aus dem Vorgarten einen Stuhl geholt und gleich mal mit Karten gespielt. Nach zwei Runden ist er dann auch wieder gegangen, weil die „braven Mädels“ ihn von oben bis unten abgezockt hatten. *stolgrins*

Aus Langweile sind wir dann noch zu dem Bungalow mit Johanna Nitsche, Larissa Krah, Natalia Gillich, Saskia Brugger und Rebecka Krieg, gegangen – Nummer 23 und 24. Sie hatten zwei Bungalows, weil sie zu fünft waren und immer nur vier Leute in eines passten. Sie haben das dann so geregelt, dass sie in einem geschlafen haben und im anderen geraucht, gekocht, gesoffen und dort auch den Besuch empfingen! Larissa und ich giften uns beim Uno spielen immer ironisch an und so musste sie aus dem tiefsten Koffer von Johanna noch die Uno Karten rausholen und mit uns um halb zwei Uhr nachts Uno spielen.

Was die anderen Bungalows angeht, sind die eigentlich auch ganz gut verteilt gewesen. Corinna Laucht, Stefanie Welte, Nadja K. und Anna-Lena Werner hatten Nummer 28. Stefan Wies, Deniz Emre, Johannes Lerch und Marlon Blatz Nummer 29. Und die letzten waren in Nummer 31 – Nando Blichmann, Daniel Korn, Florian Metzler und Dennis Ermel.

 

Sonntag, 05. Mai 2002

Um 8 Uhr morgens mussten wir schon wieder aufstehen um pünktlich um 11 Uhr in Pisa zu sein. Nun gut, drei Mann ins Bad und ich hab mich für heute bereit erklärt das Frühstück zu machen.

Seltsamerweise waren um 10 Uhr auch alle am Bus, obwohl manche noch um 4 nicht im Bett waren. Nach Pisa ist es nur eine Stunde von Cecina aus und da Pisa auch nicht gar so groß ist, hatten wir auch schon geplant heute Nachmittag mal kurz an den nahegelegenen Strand zu gehen.

Peter hat uns dann in Pisa rausgelassen auf einem Parkplatz, der etwas weiter entfernt von der Innenstadt ist. Schön war, als wir mit dem Bus anfuhren, warteten draußen vor der Tür schon ganz viele Schwarze, die uns wie in Venedig ihre Waren andrehen wollten. Der Unterschied war nur, dass diese hier viel aufdringlicher sind. Da unser Bus aber noch nicht richtig auf seinem Parkplatz stand, sind wir noch mal weiter gefahren. Den Blick hätte man aufnehmen müssen!! Total erstaunt. Deniz hat so schön gemeint: „Schaut mal Henok 1, Henok 2 und Henok 3 verkaufen alle die selben Uhren. Henok 428 hat sogar eine Rolex!“ (Kleine Erklärung am Rande - Henok ist ein ehemaliger Mitschüler der rabenschwarz ist.) Herr Goralewski meinte dann zu Peter: „Du kommst doch aber mal mit in die Innenstadt!? *ganz verzweifelt* Ich kenn mich doch nicht aus!“ Also hat Peter uns in die Stadt reingeführt, die außer diesen drei Sehenswürdigkeiten nichts hat. Nicht mal wirklich schön ist sie!

Das erste was wir in Pisa besucht haben, war der Pisaner Dom. Das größte Bauwerk Pisaner Romantik. Der Dom wurde nach Seesiegen gebaut und 1118 der Mutter Gottes geweiht. Als wir gerade drinnen waren, fand ein Gottesdienst statt und somit konnten wir nur den Eingangsbereich erkunden. Sehr schön fand ich auch, überall standen Schilder, dass man nicht fotografieren sollte. Was macht unser Deutschlehrer? - Natürlich! Durch den Gottesdienst konnte man eben nicht alles sehen, aber einige Kunstwerke von Pisano sind mir schon aufgefallen.

Das Baptisterium, ist die Taufkirche Pisas. Sie wurde 1152 nach einer runden Grabeskirche in Jerusalem errichtet. Wir sind dann 452 Stufen nach oben in die Kuppel gestiegen. Das Schallen von einem Flüsternden ist unglaublich! Nachdem wir wieder draußen waren haben wir dann auch schon Nadja, Anna-Lena und Dennis (Döni) verloren. GoGo hat dann versucht Anna-Lena auf ihrem Handy zu erreichen, hat aber nur die Nummer von ihrer Mutter. Die war natürlich ganz geschockt und hat dann gleich versucht Anna-Lena anzurufen. Nun ja, wir wollten sie dann vor dem Eingang zum Baptisterium treffen, aber wie will man einer erklären, wo das Baptisterium ist, wenn sie nicht mal weiß, was es ist!? Wir haben sie dann am schiefen Turm abgeholt!

Dann haben wir dann auch gleich uns den schiefen Turm angesehen und einige Fotos gemacht. Durch die Schiefe sieht der Schiefe Turm nicht aus wie 55m. Sofort nach dem Bau des Turms begann er sich stark nach Süden zu neigen, weil der sandige Boden einfach zu weich ist für den Glockenturm. Heute hat man ihn ja schon um 40cm gerade gestellt. Beeindruckend ist es schon, wenn man auf der südlichen Seite des Turms steht!

Das letzte was wir uns angesehen haben, war das Sinopien-Museum. Seit 1979 zum Museum für die Sinopien umfunktioniert. Erbaut wurde es allerdings als Hospital Santa Chiara. Von innen sah es ein wenig aus, wie ein altes Kloster. Ein riesiger Garten und man ist nur auf Grabsteinen gelaufen. Auf den Grabsteinen waren meist Totenköpfe eingemeißelt als Zeichen des damaligen sozialistischen Denkens von Mussolini.

Wir hatten dann noch eine Stunde lang Freigang und klapperten erst mal die Souvenirstände ab und kauften einige Postkarten. Manu, Lene und ich hatten schon gelästert, Deniz (unser Verrückter in der Klasse) kauft sich mit Sicherheit so eine Narrenkappe, wie sie alle aufhatten. Und was war 5min. später? Deniz steht am Stand und kauft eine gelb-lila Narrenkappe. Da wir schon alles abgelaufen hatten und uns nun langsam die Füße wehtaten, setzten wir uns auf die Wiese vorm Baptisterium. Marlene hatte schon die ganze Zeit gemeint, dass sie die Polizisten in ihren Uniformen so sexy findet und doch gerne ein Foto von so einem hätte. Da konnte ich doch mein Maul nicht halten und meinte, sie müsste so ein Foto mit ihnen machen wie „Fan trifft seinen Star“. Lene springt auf und meint: „Auf, das machen wir!“ Sie hat sich also zwei von den Typen angesprochen und mich mit aufs Bild gezogen. Deniz, Wies, Döni und Johannes kamen dann noch dazu und stellten sich wie die Fußballmannschaft davor. Ich möchte nicht wissen, was die von uns gedacht haben!?

Gegen 13 Uhr haben wir dann auch wieder im Bus nach Cecina gesessen. Um 16 Uhr ist dann noch mal unsere ganze Klasse zusammen mit Herr Goralewski und seiner Frau noch mal an den Strand von Cecina gegangen. So nahe, wie der beschrieben war ist der nicht! Wir sind dann schon unsere 2km gelaufen, bis wir überhaupt den bekannten Pinienwald erreichten. Durch den Pinienwald hindurch und dann war man erst am Strand. Der Sand dort ist dunkelbraun bis schwarz und das Meer, bei schönem Wetter hellblau. Da das Wetter für mich nicht so war, das ich ins Wasser müsste, bin ich mit Marlene noch ein wenig durch die Brandung gelaufen und dann durch ganz viele Steine zu einer Landzunge von Felsen. Da haben wir uns dann noch hingesetzt bis wir um 17 Uhr gingen. Auf dem Rückweg hat dann GoGo noch kurz auf uns gewartet und wir sind dann wieder durch den Pinienwald und haben dort auf Nadja und Anna-Lena getroffen, die mal wieder 3 Italiener anlaberten. Als wir vorbeiliefen haben wir mitbekommen wie sie sich für 9 Uhr vor dem Campingplatz verabredet hatten. Schön blöd! Die hatten alle drei jeder einen Kampfhund den sie schon die ganze Zeit am Strand abrichteten.

Abends haben wir uns dann mal wieder zur Abwechslung Nudel mit Soße gemacht, aber wir haben diesmal draußen essen können, weil das Wetter ganz angenehm war.

Danach war mal wieder ein Krach auf dem Campingplatz. Johanna und Marlon stritten sich durch Musik! Penthouse gegen Böhse Onkelz. Das war ein Krach! Und nicht nur mal 10 min. oder so, nein 2-3 Stunden lang! Und immer die selben 2 Lieder!

Manu, Lene, Alegra und ich haben dann noch eine andere Klasse kennen gelernt, die aus der selben Ecke kommt, wie wir. Darmstadt ist in etwa 1 Stunde von uns entfernt. Bei denen haben wir dann noch eine Zeitlang gesessen und uns mit ihnen unterhalten. Mike Hat uns allen dann noch ein Rächerstäbchen gegeben, das nach Weihnachten roch. Wieso der im Sommer Weihnachtsräucherstäbchen anmacht rätsele ich immer noch!?

Von 12 Uhr bis um 2 Uhr, nachdem Goralewski sein Runde gedreht hat, sind wir dann noch mal zu Wies, Chrissy, Johannes und Marlon. Dort hat sich Bungalow 28, 29 und 31 getroffen und Deniz hat Gruselgeschichten von Wittgenborn erzählt!

 

Montag, 06. Mai 2002

Heute ist eine der bekanntesten Städte angesagt – Florenz. Also mussten wir schon um 7 Uhr aufstehen, weil Manu immer ewig immer Bad braucht. Um 9 Uhr sollten wir dann letztendlich am Bus sein. Wir hatten also auch noch genug Zeit um zu frühstücken.

Die Fahrt nach Florenz selbst war ca. 2 ½ Stunden lang. Peter hat uns bis rein gefahren und erst mal am Piazzale Michelangelo rausgelassen. Von dort aus hat man eine fantastische Aussicht auf ganz Florenz. Dort haben wir dann auch unser Klassenfoto gemacht, was eigentlich in der Schule gemacht werden sollte, aber natürlich in der Woche wo wir nicht da sind. Herr Goralewski hat dann ganz todesmutig gefragt, ob noch jemand auf seinem privaten Foto ein Klassenfoto haben möchte. Nun, also haben wir ca. 20min, in der prallen Sonne gesessen bis 20 Fotoapparate betätigt wurden.

Unser nächster Halt war dann direkt in Florenz am Ponte Vecchio. Auf der Ponte Vecchio sammeln sich 36 Goldschmiedegeschäfte, die anscheinend (nach Führer) immer so voll ist! Da war’s gerammelt voll, man brauchte 5 min. für 10 Schritte. Dort habe ich dann natürlich auch mein Bauchnabelpiercing verloren, das ich mir drei Tage vorher extra für Italien gekauft hatte. *grr*

Auf dem Weg durch die Stadt zum Dom standen noch zwei Jungs an einer Ecke und gaben Autogramme. Wir haben uns schon gewundert und überlegt wer das sein könnte, dann schrie auf einmal Johanna durch die ganze Stadt: „Das sind <The Calling>!!!!“ und schon hab ich doch auch mal glatt neben einem von ihnen gestanden und haben ein Foto zusammen gemacht. Leider hatte ich absolut keinen Stift auftreiben können und die beiden verabschiedeten sich auch schon wieder. *grummel* Kein Autogramm, aber auf jeden Fall ein Foto, entweder auf Manus Foto oder bei mir! *freu* Zwar habe ich bis dahin wirklich noch nie von ihnen gehört, aber.....

Dann ging es zum Dom Santa Maria del Fiore. Diese ist die 4. größte Kirche der Welt und auch wirklich beeindruckend durch den Marmorfußboden. Die Kuppel ist wunderschön verziert und 1887 angebracht. Sie zeigt (nach einem anderen deutschen Besucher) „die ganze Bibel“.

Eigentlich hatte uns ja Frau Helldörfer (unsere Toscana-Expertin und frühere Kunstlehrerin) empfohlen das Florenzer Baptisterium anzusehen. Aber Herr Goralewski hat dann so schön gefragt: „Wer hat Bock auf Baptisterium?“ und damit war ja die Antwort meiner Klasse klar. Ich hätte es mir sehr gerne angesehen, so mal dort ja eigentlich die Paradiestür sein sollte und die vergoldete Kuppel. Die Paradiestür ist ein Wahrzeichen Florenz’. Sie zeigt die Bibel. Italiener sind eben sehr katholisch!

Wir hatten dann noch ca. 2 Stunden in denen wir machen konnten was wir wollten. Wir konnten einkaufen gehen, was essen gehen oder wie wir in Gässchen rum strotzen. Was aber auch das Glück war, das Becki unbedingt Marlene und mich noch mitzerren musste eine Sonnenbrille kaufen. Meine Stahlkappen haben geglüht, hätte ich nur einen Stein drauffallen lassen, ich hätte jetzt einen Abdruck. Wir sind dann in die Gässchen gegangen um uns dort vor der prallen Sonne zu schützen und kamen in eine (noch nicht) gesperrte Gasse. Die waren gerade dabei zig Kameras aufzustellen und die Gasse abzusperren. Wir stellten uns klammheimlich an eine Ecke und schauten erst mal ganz interessiert zu. Dann ist mir aufgefallen, dass dort doch einer rumläuft, der genauso blond ist wie die beiden von The Calling. Das waren die dann auch. Den einen, Sean Woolstenhulme haben sie gerade ein Mikro angesteckt, Alex Band kam mit seiner Freundin und die anderen drei (Nate Wood, Billy Mohler und Aaron Kamin) probten gerade. Ich habe zwischenzeitlich mal einen, der hier rumlief gefragt, was denn hier gedreht wird. Der meinte auf Englisch irgendwas mit einem Best Of The Calling und das sie hier das Lied noch mal aufnehmen um es dann dort einzuschneiden. Das Lied das sie gesungen haben „Where ever you’ll go“ klang dort nicht mal so gut, aber wenn man es dann einige Male mehr hört, dann klingt es immer besser. Die Stimme von Alex finde ich faszinierend. So ein blonder Milchbubi hat so eine Stimme, die überhaupt nicht zu ihm passt! Aaron, hat auch des öfteren, wie wir dort standen, zu uns geschaut und gezwinkert. Die anderen standen mit dem Rücken zu uns. Nachdem sie fertig waren, sind Marlene und ich dann noch schnell auf die andere Seite der Gasse gesprungen um noch ein Autogramm zu bekommen. Alex wurde aber gleich von einem der Bodyguards wieder zurück gezogen und sollte noch mal auf seinem Platz gehen, aber der hatte irgendwas zu ihm gesagt, dass Fans für ihn vorgehen. So ist er dann erst mal zu uns gekommen und hat Autogramme gegeben und hat auch ein Foto machen lassen. Die anderen der Band sind aber dann schon wieder am Proben gewesen, sodass wir die nicht stören wollten.

Es war dann auch Zeit wieder zum Bus zu gehen und wir machten uns durch die ganze Stadt am Arno entlang zurück zum Bus. Wir sind dann auch an dem Haus vorbeigekommen, wo angeblich Shakespeare eines seiner Dramen geschrieben haben sollte. Doch leider hatte ich keinen Film mehr dabei und mein Foto war voll. Was mich wirklich sehr geärgert hat! Das Haus war mit weißem Marmor total verziert und erinnerte mich ein wenig an einige der Paläste in Venedig. Wir haben dann noch ca. 2 Stunden in der Hitze und bei den Abgasen der vielen Autos auf unseren Bus gewartet, der absolut nicht kommen wollte. Gegen 16 Uhr kam er dann auch endlich, was auch höchste Zeit war, denn länger hätte ich diese starke Sonne nicht ausgehalten.

Zuhause haben Alegra und ich auch erst mal unsere Kochkünste auf die Probe gestellt! Wir haben Nudel und Soße gemacht!!!! Mal was anderes! Aber nicht irgendeine Soße! Wir haben wirklich alles was wir im Kühlschrank gefunden haben und was man in eine Tomatensoße machen konnte reingeschmissen, wir hatten zwei verschiedene Nudelsorten und eine Käse-Tomatensoße! Kaum waren wir am essen, kam auch schon Herr Goralewski und hat sich eine Nudel in die Soße getunkt und Peter ist dann auch gleich zum Essen geblieben! Musste aber seinen Teller selbst mitbringen und dann auch spülen! „Umsonst ist nur der Tod!“ – hat er selbst am Tag davor gesagt! *gg*

Wir sind dann am Abend noch mal zu den Darmstädtern gegangen und haben uns zu ihnen gesetzt. Ihr Lehrer Herr Wagner hat dann irgendwann die Gitarre ausgepackt und fängt an zu singen. Nun ja, was man nicht alles macht um nicht bei seiner Klasse zu sein! Die haben sich natürlich immer prächtig über unseren Hessich-Slang lustig gemacht. Und dann haben die ein Lied rausgesucht, das Hessisch ist und wir mussten das dann singen! „Den isch will, den kriehn isch net“, war irgendwie schon schön bei denen!

Ach den isch hätt so gern,                                D’Vatter hot längst beschidmmd

der iss von mir so fern                                     dass misch de Nochber nimmt

Unn den isch gar net maach                             Der hot zugesaacht

Sehn isch alle Daach                                       Unn misch net gefraacht

 

Den isch will, den kriehn isch net                      Der mir so gud gefällt

Un en Annern will isch net                                Der hot halt goar kaa Geld

Unn älaa soi moooch isch net                           Unn den isch nemme soll

Wos fong isch bloos aa?                                  Hot de Säckel voll

 

Dienstag, 07. Mai 2002

Nach einem nicht gar so späten Abend, ging das Aufstehen schon viel leichter! Gegen 10 Uhr sollten wir bereit sein mit dem Bus nach Cecina auf einen großen Markt zu fahren. Außer einigen seltenen Ausnahmen waren auch wieder alle recht pünktlich vor Ort.

Der Markt an sich war sehr groß, er ging durch die ganze Innenstadt und die Seitenstraßen. Ich persönlich hätte ihn mir schon ein ganzes Stück kleiner vorgestellt. Kaum zu glauben, dass die jede Woche einen Markt ausbauen der so groß ist wie der Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Gut einkaufen konnte man allemal. Zwar nicht unbedingt Kleidung für meinen Gebrauch. Mehr diese sehr aufreizend und neumodischen Sachen. Aber viele von meiner Klasse haben eine Menge Geld dagelassen

Da es nun eine ziemlich unerträgliche Enge wurde, weil immer mehr Menschen kamen, machte ich mich mit Marlene und Manu auf dem Weg zu unserem Treffpunkt, aber irgendwie waren wir noch eine halbe Stunde zu früh. Wir bummelten dann noch die Geschäfte ab, wo kein Markt war. In einem Café trafen wir dann noch Herr Goralewski, Frau Goralewski und Peter. Wir haben die gar nicht gesehen und laufen nichts ahnend an dem Café vorbei und auf einmal pfeift es. Manu und Lene dachten schon sonst was und drehten sich sofort um und ich lief erst noch ein Stück weiter und schaute erst dann. Wer war’s der gepfiffen hat? Peter! Der hat dann auch gleich erst mal losgelästert „Na, warum schaust du denn nicht, wenn man dir nachpfeift?“ Mein Kommentar war dann erst mal „Na, hattest du nicht irgendwo zu Hause ein Frauchen und Kind?“ Ein beleidigtes Grinsen folgte.

Um 13:15 Uhr fuhren wir dann auch wieder nach Hause und machten uns dann mal wieder ein paar Nudeln zu essen.

Da das Wetter sehr schön war, sind wir fest entschlossen auch wieder an den Strand gegangen. Es war wirklich brüh-warm, aber das Wasser eiskalt. Ich habe erst mal allen zugesehen, wie sie sich einen abgefroren haben und wie sie unseren Nando eingebuddelt haben und den gar nicht mehr aus dem Sand bekamen. Das war ein Akt! Die haben Nando im Sitzen eingebuddelt und wollten den dann wieder rausziehen, aber durch seine eigene Kraft konnte er sich nicht raushelfen und selbst mit Hilfe von Chrissy, Jojo und Wies haben sie ihn nicht mehr rausbekommen. Peter ist dann zufälligerweise noch gekommen und die haben ihn dann zusammen rausgeholt. Das sah vielleicht witzig aus!

Ich und Marlene, die ja noch ein wenig mit dem Wasser gewartet hatten sind dann wieder im Bikini zum Wasser gegangen und sind erst mal ein wenig in der Brandung gelaufen. Dann kam auf einmal, ich hab den gar nicht kommen sehen, Peter um die Ecke hob mich hoch und schmiss mich ins Wasser! Ich hätte den Kerl killen können, das Wasser war eiskalt, der kam dann noch dazu und hat mich andauernd nassgespritzt. Und wenn ich rauswollte, hat er mich wieder zurückgezogen. Ich werde nie wieder ins Wasser gehen, wenn der in der Nähe ist! Das fiese ist ja, Marlene hat er verschont!

Nach 2 Stunden sind wir dann auch wieder zurück gelaufen und Ian (einer der Darmstädter) hat uns abgefangen und hat mich und Marlene gefragt ob wir nicht gegen 19 Uhr Lust hätten mit ihm einen Strandspaziergang zu machen. Lust hatten wir schon, aber Herr Wagner hatte das mitbekommen und war strickt dagegen. Also sind wir abends dann zu ihnen gegangen und haben mit ihnen den Abend verbracht, bis die Darmstädter Mädels kamen. Die waren in Cecina Eisessen. Mit den Darmstädtern über Nadja und Mike gelacht, weil Nadja einen Flirt sucht und Mike einen Flirt sucht. Beide haben sie Freund und Freundin. Das war lautes Gelästere!!

Zu unserer Klasse sind wir dann auch noch mal kurz gegangen. Da war aber auch dicke Luft wegen Nadja und Anna-Lena, weil die sich so nuttig verhalten. Gegen halb 10 sind dann 5 Kanacken aufgetaucht, die um unsere Bungalows geschlichen sind. Larissa hat sich mit dem einen unterhalten und er hätte nur gemeint, er suche was Blondes zu ficken. Nando und Daniel sind erst mal rausgegangen und wollten sie wegschicken. Aber wollten natürlich nicht verstehen. Also hat Daniel die ganzen Jungs zusammen getrommelt um sie zu verkloppen. Irgendwie ein bisschen übertrieben, aber anders wären die dann auch nicht gegangen, erst als 15 Jungs vor Nadjas Bungalow standen, sind die abgezogen.

In den Bungalows wird natürlich weitergestritten, vor allem Manu und Lene haben sich ganz schön in den Federn, wegen Nadja und Anna-Lena. Nach einer halben Stunde kamen dann noch Wies und Steffi und am Ende war die ganze Klasse bei uns im Bunker und hat sich total über die beiden aufgeregt, weil sie die Kanacken angeschleppt hatten.

Dann wollten wir zu Nando gehen und dort weiterstreiten, weil Alegra schlafen wollte, da folgen uns drei von den Kanacken quer durch den Campingplatz. Wir sind ja in Massen gelaufen, da war es nicht ganz so schlimm, aber wie ich und Lene dann zurück wollten hab ich mir ein Messer von Nando ausgeliehen. Die waren dann auch richtig aufdringlich und haben uns von allen Seiten eingeschlossen. Auf halben Weg gingen sie dann weg. Wir waren schon froh gewesen, doch dann springt Peter aus dem Gebüsch und wollte uns erschrecken, was er auch geschafft hatte. Er war nur 2cm davon entfernt ein Messer im Bauch zu haben! Der hat mich dann auch nur noch wie ein Auto angesehen. Peter haben wir das ganze Spektakel dann erzählt und dann kamen noch Ian und Tristan zu uns. Die haben den Krach gehört und wollten nachsehen, was hier los ist! Peter ist dann zu unserer Klasse gegangen und Ian und Tristan sind mit uns gekommen. Die haben sich dann auch noch prächtig über Nadja und Anna-Lena aufgeregt. Am Ende von unserem Gespräch hatten wir es dann davon ob es heißt man geht „in den Ort“ oder wie die sagen „ins Ort“. War schon lustig!

 

Mittwoch, 08. Mai 2002

Am Mittwoch stand Siena auf dem Plan. Aber heute war überhaupt kein schönes Wetter! Total verregnet und stürmisch, und für so ein Wetter fahren wir in den Süden? Das haben wir auch zu Hause!

Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen um 7 Uhr aufzustehen, da um 9 Uhr unser Bus ging, aber ein Glück habe ich meine innere Uhr, sodass ich immer früh aufstehe. Denn es war 8 Uhr als ich alle aus den Federn hatte, ich war in 10 min. fertig, aber bis die sich in die Reihe geschafft hatten!?

Nach Siena fuhren wir auch wieder 2 ½ Stunden. Allerdings gingen die Straßen dorthin in Serpentinen und Hügeln. Siena liegt ganz weit oben auf einem Berg und den mussten wir erst erklimmen.

Angekommen, mussten wir erst den Weg in die Innenstadt finden, wenn man allerdings dann erst mal dort ist, kann man sich so gut wie gar nicht verlaufen. Auf dem Il Campo ist der tiefste Punkt der Stadt und die Stadt selbst läuft wie im Kreis um diesen Platz. Auf dem Il Campo werden Pferderennen von den einzelnen Stadtteilen ausgetragen. Es muss nicht einmal der Reiter ins Ziel kommen, es reicht wenn das Pferd ohne Reiter durchs Ziel geht. Dieses Pferd wird dann für ein Jahr (bis das nächste Rennen stattfindet) geheiligt. Es wird mit in die Kirche geschleppt, ist bei Hochzeiten dabei und was weiß ich wo noch. Stirbt das Tier allerdings in seinem Siegerjahr, dann bedeutet das für die Sienesen 3 Jahre keine gute Ernte.

Der Dom Santa Maria, den wir zuerst angesehen haben ist auch sehr beeindruckend, aber auch das einzigste was Siena bietet. Den Platz und den Dom. Die Fassade des Doms erinnert an französische Kathedralen, sehr prunkvoll. Was ich ja so fantastisch fand, war das Chorgestühl im Innern. Da waren die ganzen alten Päpste und Heiligen, die über Siena bisher geherrscht haben und jeder einzelne war aus Marmor so geschnitzt, das er aus der Wand kam. Ich möchte erwähnen, dass wirklich jeder einzelne von ihnen ein grimmiges wenn nicht sogar böses Gesicht gemacht, außer einem, der hatte ein leichtes (fieses) Lächeln und der hieß Hannibal. Wenn man durch diese Kirche geht, fühlt man sich in jeder Ecke beobachtet.

Als wir wieder heraus kamen, war das Wetter leider immer noch nicht besser, eher noch schlimmer. Und gerade jetzt hatten wir Freigang. Ich bin mit Becki ein bisschen in der Stadt herum gelaufen und wir haben sogar die kleine Kirche gefunden wo das ursprüngliche Paar von Romeo und Julia geheiratet haben. Giannozza Saraceni und Mariotto Mignanelli heirateten in der Sant’Agostino Kirche. Den beiden ist ein ähnliches Geschick wie Romeo und Julia passiert – verfeindete Eltern. Masuccio Salernitano schrieb über die beiden Liebenden und Shakespeare war von dieser Geschichte so inspiriert, dass er daraus und aus seinen eigenen Erfahrungen „Romeo & Guilietta“ schuf.

Bei diesem Wetter hatte man wirklich keine Lust in der Stadt rumzulaufen und Becki und ich setzten uns in eine Pizzeria auf dem Il Campo. Es kamen dann noch Daniel und Nando zu uns, die auch eine Pizza mit uns aßen. Die auch wirklich sehr schnell fertig war und sehr lecker war. Wie das Restaurant hieß weiß ich leider nicht mehr genau, aber es war genau gegenüber dem Campanile, hinter dem Brunnen! *g*

Um halb 3 haben wir uns dann wieder alle getroffen und wir sind zum Bus gefahren. Unsere Rückfahrt ging allerdings nicht denselben Weg wie zuvor, wir sind über Volterra gefahren. Volterra ist eine recht große Stadt, die wie alle Toscanische Städte früher von den Medicis beherrscht wurden. Aus dem früheren Medici-Palast entstand das Gefängnis, das auch heute noch Gefangene birgt. Peter hatte uns gefragt ob wir es vielleicht sehen wollten, aber meine Klasse war mal wie immer dagegen. „Kultur-igitt!“ Also sind wir dann nach Hause gefahren und haben zu Hause was gegessen und dann mit Larissa mal wieder eine Runde Uno gespielt!

Am Abend sind wir dann noch zu Nando, Daniel, Flo und Döni gegangen die sich wie die ganze Woche und eigentlich das ganze Jahr über balgen. Beinahe hatten sie ihre Eingangstür gefetzt, aber das hatte dann Deniz mit einem leichten Türklopfen hinbekommen. Bei der Tür ist die Scheibe rausgefallen. Was in der Woche alles auseinadergefallen ist...?! Betten, ne Tür, zwei Schränke und ein Gasherd ist explodiert. Das sind die Dinge bei denen ich dabei war!!!! Möcht gar net wissen, was sonst noch war!

Gegen halb 12 haben dann die Darmstädter Marlon gebracht, der total zugekifft war. Es stellte sich dann nachher raus, dass Marlon eine Flasche Wodka (93%) alleine getrunken hat! Der hat dann auch noch das ganze Zimmer vollgekotzt. Bin ich froh, dass ich in dem Zimmer nicht schlafen musste!

Gegen halb 3 sind dann noch Ian und Tristan zu uns gekommen, mit denen haben wir dann noch Uno gespielt. Ja, das haben wir uns von Larissa ausgeliehen! Sie hat auch extra „feine Grüße“ an mich ausrichten lassen! Unser liebes Larisschen!!

 

Donnerstag, 09. Mai 2002

Heute konnten wir uns dann erst mal ein wenig von den wenigen Stunden Schlaf in der Woche erholen, wir brauchten nicht den Wecker stellen und nicht zum Bus gehen. Aber ich, als alte Frühaufsteherin, bin eh schon wieder um 9 Uhr wach gewesen und habe mir dann mein Glöckner von Notre Dame geschnappt und mich vor unser Bungalow gesetzt und gelesen. Aber keine 5 Minuten darauf war auch schon GoGo bei mir und hat gemeint ich könnte die dann schon mal wecken, sonst hätten wir ja auch nicht herkommen brauchen. „Schlafen können wir auch daheim.“ Hat er ja auch recht!

Als mein Bungalow dann auch wach war, haben wir uns den Gag erlaubt, die Anlage von Larissa auf volle Lautstärke zu drehen und damit die restlichen Bunker alle aufzuwecken. Das haben die ja schließlich die ganze Woche über mit uns gemacht! Nadja hat dann irgendwann rum geschrieen, was das denn für grässliche Musik wäre. Also ging die Anlage noch lauter. Aber ich bin ja nicht böse!

Nachmittags sind wir dann alle noch mal zusammen an den Strand gegangen. Die Jungs haben sich quer über den Strand gejagt und ins Wasser geschmissen und die Mädels haben zugesehen. War teilweise echt besser als Fernsehen! Wenn 5 Mann sich Nando schnappen und ihn im Salzwasser tunken. *bäh* Am Strand sind wir dann auch bis Abends gegen halb 7 geblieben. Wir sind dann auch nach Hause gegangen, denn um 8 Uhr waren wir ja für Pizzaessen mit der ganzen Klasse und Herr Goralewski eingeladen.

Marlene und ich haben uns dann noch schnell unter die Dusche geschwungen und dann fertig gemacht.

Um 8 Uhr standen dann auch alle vor der kleinen Pizzeria direkt auf dem Campingplatz. Peter hatte für die ganze Klasse Tische reserviert und auch schon alles vorbereit bis wir kamen. Kaum das ich mir meine Vier-Käse-Pizza bestellt hatte, war sie auch schon da. Also flink sind ja die kleinen Italiener, wenn sie schon nicht groß sind. Und lecker war sie noch dazu! Herr Goralewski hat dann noch eine kleine Rede gehalten und hat gemeint, dass wir uns ja besser benommen hätten als er es erwartet hätte. (Wenn der wüsste!) Alegra, Daniel und ich wurden dann auch von Herr Goralewski zur Pizza eingeladen, weil wir uns bereit erklärt hatten, ein wenig die Aufsicht zu übernehmen und in Städten kleinere Gruppen zu übernehmen. Haben wir zwar nur selten gehabt, aber das weiß der ja nicht! Gegen halb 10 sind dann auch schon alle gegangen und wollten in der Bungalows weiter feiern. Peter hatte dann noch gemeint, ob ich nicht noch da bleiben wollte und einen „Absacker“ haben wollte. Peter hat an diesem Abend auch wieder einen guten Spruch zu Nadja abgelassen! „Die Mädchen zwischen 14-18 quietschen immer so unerträglich. So mit 19-20, hört das dann auf – da ist dann sicher die Quietsche kaputt!“ Nun ja, habe ich halt noch eine halbe Stunde als „Aufsichtskraft“ bei ihnen gesessen und über unsere Klasse gelästert!

Gegen 10 Uhr bin ich dann mit Peter auch zurück zu unseren Bungalows gegangen. Er ist schlafen gegangen, weil er ja morgen wieder fahren musste und ich mich umziehen. Dann bin ich erst noch mal kurz zu unserer Klasse und dann kam Marlene und hat gemeint, gehen wir zu den Darmstädtern. Nun gut, war ja auch schon halb 12.

 

Freitag, 10. Mai 2002

Ian, Tristan und Ilonka sind dann gegen halb 2 Uhr noch zu uns gekommen und sind bis um 5 Uhr bei uns geblieben. Nach und nach kamen dann noch ein paar Mädels von den Darmstädtern die sich verabschieden wollten. Mit Ian und Tristan (Tristan ist so einer der alles besser weiß. Der stellt zum Beispiel zu extrem schlaue Fragen, warum denn das Wasser in der Toilette immer nach rechts abfließt. Wenn er es dann erklärt hat, endet er meist bei Einstein!) Mit unserem Besserwisser, Ilonka und Ian haben wir dann noch Karten gespielt. Bis dann Manu kam und packen wollte, dann sind auch die drei wieder gegangen und wir haben unseren Rest zusammen geräumt. Pünktlich um halb 7 waren wir fertig mit packen.

Um 7 Uhr hat Peter dann angefangen, die Koffer wieder in der Bus zu räumen und wir haben die Bungalows wieder sauber gemacht. Peter und Herr Goralewski haben dann noch einen Kontrollgang durch alle Räume gemacht und nachgesehen, ob alles in Ordnung war.

Gegen halb 8 sind wir dann auch schon wieder in Richtung Heimat unterwegs gewesen. Um 9:15 Uhr haben wir die erste Pause gemacht und GoGo ist eingefallen, dass er seinen Personalausweis an der Rezeption liegen lassen hat. Männer! Nein, zurück gefahren sind wir nicht mehr, aber der Busfahrer von den Darmstädtern (die heute Abend fahren) sollte den dann mitnehmen. Also hat Peter an allen möglichen Telefonzellen versucht den zu erreichen. Hat es auch nach einer halben Stunde dann geschafft!

Vor Parma haben wir dann noch mal eine Pause am Autogrill gemacht um zu tanken und in der Schweiz vor Locarno.

Da Peter von unserem Krach diese Nacht natürlich nicht sonderlich viel geschlafen hat, musste ich den wach halten. Der hat so schön gemeint „Wenn ihr mich gestern wach halten konntet, dann kannst du das heute auch noch!“. Nun gut, im Bus kann ich eh nicht schlafen und von daher, war mir das eh egal! Wir haben uns dann über allen möglichen Kram unterhalten. In der Schweiz hat er dann wieder über unsere unmöglichen geografischen Kenntnisse abgelästert, aber *ha* ich wusste den See noch! Ha, ha, ha! Vierwaldstättersee! Ha, ha!

Um 17 Uhr kamen wir dann über die deutsche Grenze und mein Handy funktionierte wieder. *freu*

Da unsere Klasse unbedingt an einem McDonalds noch halten wollte, hat Peter den kurz vor Stuttgart genommen. Dort haben wir dann eine halbe Stunde Pause gemacht und alle haben sich die Bäuche voll geschlagen. Peter hat mich dann sogar noch eingeladen, weil wir uns in dieser Woche so gut verstanden hatten, meinte er!! Als dann Saskia, Lene und ich am Tisch gesessen haben, kam dann GoGo und stellte mir ein Montelino hin. Ich guck den an „Nanu? Sonnenstich?“ Der grinst.

Eine halbe Stunde später haben wir dann Peter an der Raststätte Mahlberg verabschiedet. Der musste uns sogar noch nachsehen und nachwinken. Schade, dass der schon wieder weg war. Ich hab mich grad an seinen Fahrstil gewöhnt und dann kommt wieder Ferdi. Schon schade, dass ich ihn jetzt nie wieder sehen werde.

Ferdi hat uns dann in drei Stunden wieder nach Wächtersbach gefahren. Wir sind gut durchgekommen und so ging es dann auch recht schnell fahren.

Angekommen sind wir gegen 22:30 Uhr in Wächtersbach und ich wurde auch schon von meinen Eltern und meiner Ratte Günther begrüßt!

 

©Susanne Kauck, 12. Mai 2002

 

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